Publikation zur Pollendiversität in Österreich!

In den Jahren 2014 und 2015 haben Imkerinnen und Imker als Citizen Scientists im Rahmen der Untersuchung „C.S.I. Pollen“ mithilfe von Pollenfallen die Biodiversität der Pollenspender unserer Honigbienen untersucht. Seither haben wir den aus 1622 Pollenproben bestehenden Datens(ch)atz ausgewertet. In ersten Publikationen können wir die mit Hilfe der Imkereien gewonnen Erkenntnisse der Öffentlichkeit präsentieren!In der wissenschaftlichen Zeitschrift Scientific Reports ist nun die bisher umfangreichste Untersuchung der Pollenspender für Honigbienen in Österreich erschienen. Diese Umfangreiche Arbeit war nur durch die tatkräftige Mithilfe von Imkereien möglich. Diese wurden angeleitet, an drei Völkern ihres Standorts den Pollen heimkehrender Sammlerinnen mit Pollenfallen zu ernten. Hier gibt es mehr Informationen wie diese Untersuchung durchgeführt wurde. Die so gesammelten Proben wurden von den KollegInnen der AGES in Lunz lichtmikroskopisch bestimmt.

In dem Artikel, sowie dem zugehörigen Zusatzmaterial, finden sich alle 239 in Österreich identifizierten Pollentypen (manche Pollensorten können mit dieser Methode nicht auf Artniveau zugeordnet werden). Die Pollentypen konnten zumindest 85 Pflanzenfamilien zugeordnet werden. Die Untersuchung zeigt damit weltweit eine der höchsten Diversitäten an Pollenspendern, wobei das sicherlich auch auf die nur durch die Kooperation mit Imkereien erreichte hohe Zahl an Proben zurückzuführen ist. Wir konnten den Höhepunkt der Pollendiversität im Mai und Juni, mit geringeren Werten im April und im Spätsommer/Herbst nachweisen. Im Frühjahr sind vor allem Bäume wichtige Pollenspender, während im Sommer krautige Pflanzen dominieren, und im Herbst (Efeu, wilder Wein) Kletterpflanzen wichtige Pollenquellen darstellen. Wir konnten dabei auch monoflorale (natürlich vorkommende „sortenreine“ Pollenproben, siehe Drüsenentwicklung von Bienen auf Einzel- oder gemischten Pollendiäten) Pollenproben identifizieren. Diese waren vor allem am Beginn und am Ende der Saison zu finden, am häufigsten waren dies Pollen von Efeu, Weide, Klee.

Den gesamten Artikel können Sie hier downloaden!

Wie aus den „Acknowledgements“ ersichtlich, widmen die AutorInnen diesen Artikel Annemarie Fossel und Hermann Pechhacker!

In einem weiteren Artikel der aus dieser Untersuchung hervorgegangen ist, haben wir gemischte Pollenhöschen untersucht, und deren unterschiedliche botanische Herkunft (von nicht weiter miteinander verwandten Pflanzen) nachgewiesen! Dabei handelt es sich zwar um Einzelfälle, aber wir haben sozusagen Pollensammlerinnen „in flagranti“ beim Wechsel von einer Pflanzenart zur anderen erwischt!

Zitierte Literatur:

  • Brodschneider, R., Gratzer, K., Kalcher-Sommersguter, E., Heigl, H., Auer, W., Moosbeckhofer, R. & Crailsheim, K. (2019) A citizen science supported study on seasonal diversity and monoflorality of pollen collected by honey bees in Austria. Sci Rep 9, 16633 (2019) doi:10.1038/s41598-019-53016-5
  • Brodschneider, R., Gratzer, K., Heigl, H., Auer, W., Moosbeckhofer, R. & Crailsheim, K. (2018) What We Can (or Cannot) Learn from Multifloral PollenPellets, Bee World, 95:3, 78-80, DOI: 10.1080/0005772X.2018.1483057

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