Winterverluste 2012/13: Trachtpflanzen

BieneAufPhacelia Unsere Untersuchung beschränkt sich nicht nur auf Imkerei- technische Maßnahmen und Faktoren, sondern soweit mit dieser Form der Untersuchung möglich, auch auf Umweltfaktoren. Spielen also die von Imkern als Trachtpflanzen ihrer Bienen identifizierten Pflanzen eine Rolle für den Überwinterungserfolg?

Der Überwinterungserfolg 2012/13 hing auch von den, nach Angaben der Imkerinnen und Imker, von den Bienen angeflogenen Trachtpflanzen ab. Wir fanden signifikante Unterschiede betreffend Mais, Springkraut, Staudenknöterich und Ackersenf (95% Konfidenzintervalle zwischen „JA, meine Bienen haben an dieser Pflanze gesammelt“ und „NEIN, meine Bienen haben nicht an dieser Pflanze gesammelt“ überlappen sich nicht). Anmerkung: In der Kategorie „Ackersenf“ wurde nicht explizit zwischen kultivierten und wildwachsenden Pflanzen unterschieden.

2013TrachtpflanzenHöhe der Winterverluste in Österreich 2012/13 in Prozent (±95% Konfidenzintervall) in Abhängigkeit von den von Bienen angeflogenen Trachtpflanzen. n = Anzahl der Imkereien.

Ein weitere wichtige Rolle in der erfolgreichen Überwinterung kann Melezitosehonig spielen. Wir haben daher gefragt, ob die Bienenvölker auf Resten von Waldhonig überwintert wurden.  Da sich die 95% Konfidenzintervalle beider Gruppen überlappen und aufgrund der geringen Anzahl der Imkereien die diese Frage mit Ja beantworten, können wir annehmen, dass Imkereien in den betroffenen Gebieten gut, wie etwa hier beschrieben, mit diesem „Zementhonig“ umgehen.

2013WaldtrachtHöhe der Winterverluste in Österreich 2012/13 in Prozent (±95% Konfidenzintervall) in Abhängigkeit von im Wintervorrat verbliebener Waldtracht. n = Anzahl der Imkereien.

Alle hier genannten Ergebnisse beruhen auf der Einschätzung erfahrener Imkerinnen und Imker, allerdings wurden keine Untersuchungen der von Bienen gesammelten Pollenarten oder auf Pestizidrückstände gemacht. Dennoch können wir Einflüsse der angeflogenen Trachten, und damit der Umwelt, auf den Überwinterungserfolg ablesen. Diese sind etwa Probleme mit Melezitose („Zementhonig“), die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln, Monokulturen und die damit einhergehende Mangelversorgung mit essentiellen Nährstoffen. Die Ergebnisse aus unserer breit angelegten Umfrage liefern Hinweise welche weiteren Fragestellungen im Detail zu untersuchen sind.

Alle Ergebnisse finden Sie auf Winterverluste 2012/13