Eine Erfindung die es erst erlaubt Honig aus Waben zu gewinnen ohne diese zu zerstören feierte in diesem Jahr ihr Jubiläum: Der Österreichische k. und k. Offizier Franz Hruschka hat seine Idee erstmals auf der 14. Wanderversammlung der deutschen und österreichischen Imker, vom 12. – 14. September 1865 in Brünn (Tschechien) präsentiert. Beinahe wäre dieses Jubiläum still vorübergegangen, aber bei einem Arbeitsbesuch in der Tschechischen Republik Ende Oktober wurde ich auf Buttons, Broschüren und Kaffehäferl hingewiesen, die dieses Ereignis würdigen. Sogar eine eigene Internetpräsenz wurde geschaffen um Franz Hruschka und seiner Erfindung zu gedenken: Unter fhruschka.cz finden sich alle Informationen zur Geschichte der Erfindung und zur Biografie Hruschkas, weshalb ich für weitere Details auf diese überaus lesenswerte Seite verweisen möchte. Auch ein kurzer Film zu diesem Thema wurde für das Jubiläum produziert (Tschechisch mit englischen Untertiteln):
Major Franz Edler von Hruschka war weitgereister Bürger der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Er wurde am 13. März 1819 in Wien geboren, seine Familie stammte aus Schlesien. Seine Kindheit verbrachte er in Budweis (České Budějovice). Im Jahre 1827 zog er mit seinem Vater nach Graz und begann eine militärische Laufbahn, an deren Ende er sich in Norditalien niederließ. Im Jahr 1865 empfiehlt er in einem Brief an die „Eichstätter Bienenzeitung“ noch die Honigernte durch Anschneiden der Waben, im September desselben Jahres präsentierte er in Brünn unter großem Beifall bereits seine Idee die Zentrifugalkraft zur Honigernte zu Nutzen. Dazu müssen die Waben nicht mehr durch Anschneiden oder Pressen zerstört werden und können wiederverwendet werden. Auch die Qualität des Honigs wurde dadurch gesteigert, weil dieser durch keine Wachs- oder Pollenreste mehr verunreinigt ist. Gemeinsam mit den beweglichen Rähmchen, stellt diese Erfindung also den Beginn der Honiggewinnung wie wir sie heute kennen dar. Auf dieser Versammlung hat Hruschka seine Idee noch in einer tragbaren Miniversion an einer Schnur präsentiert, doch gleichzeitig auch schon seine Pläne für eine auf einer waagrechten Drehscheibe für acht Waben basierenden Schleuder präsentiert. Dieses Prinzip wird auch heute noch bei allen Honigschleudern angewandt. Ob Hruschka bei seiner Erfindung wirklich durch ein arglos den Korb mit Honigwaben schwingendes Kind inspiriert wurde, bleibt unbelegt. Franz Hruschka verstarb 1888 verarmt in Italien.