Winterverluste 2012/13: Repräsentativität

SamplesitesUnsere Untersuchung der Winterverluste fasst den Überwinterungserfolg vieler Imkereien zusammen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie repräsentativ diese Ergebnisse sind. Prinzipiell können Daten auf zwei unterschiedliche Weisen erhoben werden: 1. Durch Beschränkung auf eine Gruppe immer gleicher Imkereien (wie dies zum Beispiel beim Deutschen Bienenmonitoring der Fall ist). Dies erlaubt eine genaue Untersuchung der Völker, allerdings stellt sich die Frage, ob die ausgewählte Gruppe repräsentativ für alle Imkereien ist. Für eine wissenschaftlich repräsentative Auswahl fehlt in Österreich und auch anderen Ländern eine Datenbank mit allen Imkereien und Standorten. 2. Demgegenüber steht das unspezifische Ansprechen aller Imkereien eines Landes und das Erreichen einer sehr großen Stichprobe. Innerhalb der Arbeitsgruppe „Monitoring“ von COLOSS wird der zweite Ansatz verfolgt. Es wird oft diskutiert, dass bei einer freiwilligen Beteiligung ja nur Imkereien mit sehr hohen oder geringen Verlusten mitmachen (je nach Geschmack: zutreffendes Ankreuzen). Allerdings bietet dieser Ansatz Möglichkeiten der Evaluierung der Repräsentativität, zum Beispiel bei Kenntnis der Eckdaten der gesamten Imkereibranche, einzelner Vereine oder durch Vergleiche von Sub-gruppen der Umfrage:

  1. Anonyme vs. freiwillig identifizierte AntwortenDie Teilnahme an unserer Untersuchung ist anonym möglich. Teilnehmer die sich freiwillig deklarieren nehmen an einer Verlosung von Sachpreisen teil und werden über die Ergebnisse per Email informiert sowie im folgenden Jahr wieder zur Teilnahme eingeladen. Die Kontaktdaten der TeilnehmerInnen werden vertraulich behandelt und nicht weitergegeben. Immerhin 62,49% der TeilnehmerInnen haben freiwillig ihren Namen und Adresse, Telefonnummer, oder Email genannt. Dies zeigt einerseits das Vertrauen in unsere Untersuchung und ermöglicht uns andererseits die Ausschließung von Doppelnennungen sowie die stichprobenartige Kontrolle der eingelangten Datensätze. Die beiden letztgenannten Punkte tragen zur Qualitätssteigerung der Daten bei.ReprAnonym2013
  2. Internet vs. Papier
    Wir bewerben unsere Untersuchung auf mehreren Kanälen: im Internet, der Zeitschrift BienenAktuell, über Funktionäre und auf Imkerversammlungen. Rückmeldungen im Internet oder Papier könnten strenggenommen sogar als zwei unabhängige Untersuchungen betrachtet werden. Die Verlustraten zwischen Antworten im Internet oder auf Papier (die uns per Post oder Fax erreichen) unterscheiden sich in unserer Untersuchung nicht (daran erkenntlich, dass sich die 95% Konfidenzintervalle, in den Grafiken als schwarze Linien eingezeichnet, überlappen).ReprPapierInternet2013
  3. Repräsentativitat der Betriebsgröße
    Laut Biene Österreich liegt die durchschnittliche Völkerzahl in Österreich bei 15 Völkern pro Imkerei. An unserer Untersuchung haben sich Imkereien mit einem Bienenvolk bis hin zu Imkereien mit mehreren 100 Bienenvölkern beteiligt (siehe Abbildung). Die durchschnittliche Völkerzahl liegt mit 19,5 allerdings etwas über der von Biene Österreich genannten, was bedeutet dass kleine Imkereien unterrepräsentiert sein könnten.2013Betriebsgröße
  4. Regionale Repräsentativität
    Eine landesweite Untersuchung sollte Rückmeldungen aus möglichst allen Landesteilen erhalten. Die Herkunft unserer Datensätze (nach Postleitzahlen) sind in der folgenden Abbildung dargestellt. 91.8% der Imkereien halten ihre Bienen auch innerhalb von 15 km dieses Orts.
    Samplesites
  5. Verständlichkeit des Fragebogens
    In unserem online-Fragebogen haben wir gefragt, ob die TeilnehmerInnen Probleme beim Beantworten einer Frage hatten. Dies haben 94,0% von 500 TeilnehmerInnen mit „Nein“ beantwortet.
  6. Rücklaufquote
    Schließlich können wir noch die von uns erhaltenen Daten auf die gesamte Österreichische Imkerei beziehen: Biene Österreich gibt für das Jahr 2012 die Zahl der ImkerInnen mit 25099 und die Zahl der gehaltenen Bienenvölker mit 376485 an. Demzufolge haben wir in unserer Untersuchung Information über 3,97% der Imkereien beziehungsweise 5,15% der Bienenvölker erhalten.

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